Freiwillige Feuerwehr Garlstorf am Walde
Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit

Ein Erfolg für die Ewigkeit!

Der bisher größte Erfolg unserer Feuerwehr bei Wettbewerben liegt schon etwas weiter zurück. 1988 nahmen wir unter Führung unseres legendären Gruppenführers Helmut Krug an den Bezirkswettkämpfen in Uelzen teil. 2019 konnten wir uns erneut für den Bezirkswettbewerb bzw. wie es jetzt heißt Leistungsvergleich qualifizieren. Mit einer soliden Leistung gelang es unserer Leistungsvergleichseinheit, sich für den Landesentscheid 2020 während des Deutschen Feuerwehrtages und der Interschutz in Hannover zu qualifizieren. Aufgrund der kurze Zeit später ausbrechenden Pandemie musste diese Veranstaltung zweimal verschoben werden und fand nun auf dem Wettbewerbsgelände direkt am Elbdeich in Laßrönne statt. Hannover wäre bestimmt ein unvergessliches Erlebnis gewesen, aber in Laßrönne hatten wir so etwas wie einen kleinen Heimvorteil.


Aus ganz Niedersachsen waren am 11. September die Leistungsvergleichsgruppen in den Landkreis Harburg angereist. Der modular aufgebaute Wettbewerb besteht auf Landesebene aus fünf Teilen, während auf Bezirksebene nur vier und auf Landkreisebene drei Module zu absolvieren sind. Zunächst mussten die Maschinisten mit dem Einsatzfahrzeug einen Parcours fehlerfrei bewältigen. Anschließend galt es für die gesamte Gruppe zunächst einen Löschangriff fehlerfrei vorzutragen und anschließend eine Saugleitung auf Zeit zu kuppeln und einsatzbereit zu machen. Im vierten Modul mussten zwei Mitglieder der Gruppe unter Atemschutz einen Hindernisparcours durchlaufen und danach vier Bälle zielgenau in einen Behälter werfen. Das nur auf dem Landesentscheid durchgeführte Modul 5 bestand aus einer Funkübung, bei der der Teilnehmer Funksprüche absetzen, eine Örtlichkeit nach Koordinaten bestimmen und mehrfache Rufgruppenwechsel am Funkgerät vornehmen muss.


Unsere Maschinistin Jane Hofmann steuerte unser von ihr liebevoll „Hummel“ genanntes Tanklöschfahrzeug souverän durch den aufgebauten Parcours und Gruppenführer Jörn Hofmann wies sie an den vorgesehenen Stellen präzise ein. Nach dem Rückwärtseinparken waren die Wertungsrichter etwas länger damit beschäftigt, festzustellen, ob der vorgeschriebene Abstand des hintersten Anbauteils am TLF zur Referenzlinie eingehalten worden war. Das Pendel entwickelte ein gewisses Eigenleben aber schlussendlich kam die erlösende Wertung: 100% Zielerreichungsgrad!


Als nächstes stand der Löschangriff an. Nach einer kurzen Einweisung von Gruppenführer und Wassertrupp durch den Bahnleiter ging es los. Gruppenführer Jörn Hofmann in Begleitung der Melderin Lina John gibt den Einsatzbefehl. Während hinter dem Fahrzeug die Wasserversorgung über einen Unterflurhydranten von Andreas Oppermann und Lasse Riege hergestellt wurde, verlegten vorn Heiko Menke und Daniel Nehls als Schlauchtrupp die Schlauchleitung für Yannik Hagelberg und Paul John, die den Angriffstrupp bildeten. Nach dem Befehl „Wasser marsch!“ musste ein Behälter bis zu einer bestimmten Marke mit Wasser gefüllt werden. Nach Erreichen dieser Marke wird angenommen, dass der B-Schlauch zwischen Fahrzeug und Verteiler geplatzt ist und ausgetauscht werden muss. Die benötigte Zeit hierfür wird als eigener Zeittakt gewertet. In perfektem Zusammenspiel zwischen Jane als Maschinistin und Daniel und Heiko im Schlauchtrupp gelang dies in 4 (vier!) Sekunden. Danach wird der Löschangriff weitergeführt und nach Erreichen einer zweiten Marke im Wasserbehälter heißt es „Übung beendet“ und Abbau. Haben die Wertungsrichter dieses Mal Fehler entdeckt? Nein! Zielerreichungsgrad 100%!


Weiter geht es zum Modul „Atemschutz“, das nur auf Bezirks- und Landesebene durchgeführt wird. Der Atemschutztrupp bestehend aus Heiko und Yannik muss sich in einer vorgegebenen Zeit mit Atemschutzgeräten ausrüsten und mit je zwei gefüllten 20-Liter-Kanistern erst eine Kletterwand und dann einen Kriechtunnel überwinden. Am Ende des Parcours liegen für jeden Träger zwei Bälle, die nach der Anstrengung des Parcous in einen Behälter geworfen werden müssen, bevor dieser in Gegenrichtung erneut durchlaufen wird. Alles klappt wie am Schnürchen. In Windeseile rüsten sich Heiko und Yannik aus und durchlaufen den Parcours. Dann die Bälle. Yannik wirft als erstes. Die Bälle sind dieses Mal sehr unterschiedlich aufgepumpt. Von prall bis eher schlaf. Der Ball fliegt – und trifft auf der hinteren Kante des Behälters auf. Von dort springt er dann leider auf den Rasen des Wettbewerbsplatzes. Aus der Traum. Da es nur bei 100% Zielerreichungsgrad in allen fünf Modulen die goldene Leistungsspange gibt, ist dieses Ziel in diesem Moment passé. Aber aufgeben ist keine Option. Die drei anderen Bälle treffen ihr Ziel und auch der Rückweg durch den Parcours gelingt fehlerfrei innerhalb der vorgegebenen Zeit. Zielerreichungsgrad: 99,8%


Kurze Zeit macht sich Enttäuschung in der Gruppe breit. Erschöpft liegt Heiko auf dem Rasen. Aber es geht weiter! Die nächste Station ist das fehlerfreie Kuppeln einer Saugleitung auf Zeit. Beim Kreisfeuerwehrtag in Hittfeld haben wir das in einer Zeit von knapp 34 Sekunden geschafft und beim Üben sogar in 29 Sekunden. Heiko, Andreas, Daniel, Paul und Yannik bereiten die Schläuche und die Tragkraftspritze vor und stopfen die beiden Leinenbeutel. Dann gilt es. Heiko zählt „3-2-1-go“ und betätigt den Buzzer. Schnell werden die vier Saugschläuche ausgelegt und das Kuppeln beginnt. Beim Ankuppeln des Saugkorbs hakelt es etwas, aber die restlichen Kupplungen verbinden sich fast wie von selbst. Jetzt noch die Ventilleine und die Halteleine befestigen und bloß keine „Durchhänger“ in der Leine haben. Paul hat kleine Probleme mit dem Befestigen der Leine an der TS aber auch das klappt schließlich. Er schlägt auf den Buzzer und die Zeit bleibt bei 40 Sekunden stehen. Keine Bestzeit aber viel wichtiger ist: Zielerreichungsgrad: 100%!


Zum Ende folgt mit Modul 5 das „Funkmodul“, das nur beim Landesentscheid durchgeführt wird und somit für alle Gruppen Neuland war. Ab hier ruhte die gesamte Verantwortung auf den Schultern von Jörn, der dieses Modul allein absolvieren musste. In einem Einsatzleitwagen (ELW) musste er Funkgespräche mit einer Gegenstelle führen, anhand einer vorgegebenen Koordinate eine Örtlichkeit identifizieren und mehrfach die Rufgruppe am Funkgerät umschalten. Aber zunächst galt es zu warten, da noch einige Gruppen vor uns an der Reihe waren. Wie im Wartezimmer beim Arzt saß Jörn in der Reihe seiner Leidensgenossen. Zur Beruhigung der angespannten Nerven hat diese Zeit sicherlich nicht geholfen. Nach gut 20 Minuten war er endlich dran. Rein in den ELW und los geht es. Für die Außenstehenden ist es dabei schwer, das Ganze zu verfolgen. Gerüchte machen die Runde. Irgendwie scheint es zu haken. Sieben Minuten hat Jörn insgesamt Zeit, um das Modul erfolgreich abzuschließen. „Da hatte ich wohl eben einen Nagel im Kopf“, hört man Jörn zum Wertungsrichter sagen. War es das? Und dann reckt sich Jörns Daumen nach oben und in der Gruppe bricht grenzenloser Jubel aus. Zielerreichungsgrad: 100%


Jetzt geht es erst einmal an die Getränkebude. Gemeindebrandmeister Jörn Petersen, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Tore Larsen die Gruppe durch den ganzen Wettbewerb begleitet hat, gibt eine Runde aus und beglückwünscht unsere Truppe zu ihrem hervorragenden Ergebnis.


Dann beginnt das Warten auf die Siegerehrung. Welchen Platz werden wir wohl erreicht haben? Die Gruppe der FF Asche, die direkt nach uns gestartet war, hat exakt die gleichen Prozentwerte wie wir und auch dort war es der Ball im Atemschutzmodul, der nicht dort landete, wo er sollte.
Dann ist es soweit. Um 16:30 Uhr ist antreten der Gruppen vor der Rednertribüne. Viel Prominenz ist anwesend. Unser Innenminister Boris Pistorius ist da, genauso wie der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Olaf Kapke und der Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz Mirco Tremmel. Auch Landrat Rainer Rempe hat den Weg nach Laßrönne angetreten. In den Grußworten wird besonders die Leistung der FF Laßrönne unter der Führung von Ortsbrandmeisterin Manuela Spende gewürdigt. Sie hat mit ihrem Team einen hervorragenden Landesvergleich ausgerichtet und wir schließen uns den zahlreichen Dankesworten uneingeschränkt an. Danke, Laßrönne! Danke, Manu!


Dann startet die Siegerehrung. 58 der 60 qualifizierten Gruppen sind zum Leistungsvergleich angetreten. Auf Platz 21 landet die Gruppe der Feuerwehr auf der anderen Seite vom Ahrberg, der FF Sahrendorf-Schätzendorf. Der diesjährige Kreismeister Tönnhausen belegte Platz 19 und die FF Pattensen Platz 14. Schaffen wir es unter die ersten zehn Gruppen? Der Wettbewerbsleiter verliest jetzt auch den Zielerreichungsgrad. Wir müssten eigentlich bei mehr als 99,90% gelandet sein. „Platz 11 mit 99,90% belegt die Feuerwehr Gannerwinkel!“ verkündet er. Jawoll, der Platz unter den ersten zehn ist geschafft! Und dann sind wir dran: „Auf dem sechsten Platz die Feuerwehr Garlstorf am Walde mit einem Zielerreichungsgrad von 99,94%!“ Unter lautem Jubel unserer Gruppe und der zahlreichen Schlachtenbummler geht Jörn nach vorn. Innenminister Boris Pistorius gratuliert ihm und überreicht die Urkunde und den Wertungsbogen. Aus den Händen des LFV-Präsidenten Olaf Kapke nahm Jörn die Erinnerungsplakette in Empfang.


Gewonnen hat den Landesentscheid übrigens die FF Honerdingen aus dem Nachbarlandkreis Heidekreis mit einem Zielerreichungsgrad von 100%! Herzlichen Glückwunsch in die Stadt Walsrode!


Erschöpft aber glücklich ging es für uns dann kurze Zeit später zurück in Richtung Heimat, wo wir den erfolgreichen Tag mit einem Grillabend und kühlen Getränken ausklingen liessen.


Landesvergleich 2022-09-11 183
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Landesvergleich 2022-09-11 186
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Landesvergleich 2022-09-11 189
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Landesvergleich 2022-09-11 192
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Landesvergleich 2022-09-11 197
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Landesvergleich 2022-09-11 200
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Landesvergleich 2022-09-11 201
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