Seit 30 Jahren steht Norbert Petersen an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Garlstorf und ist damit der dienstälteste Ortsbrandmeister in der Samtgemeinde Salzhausen. Während der Jahreshauptversammlung im Garlstorfer Feuerwehrhaus bestätigten ihn am Mittwoch die aktiven Mitglieder der Wehr in geheimer Wahl einstimmig erneut im Amt.
Gemeindebrandmeister Jörn Petersen und Kreisbrandmeister Volker Bellmann gehörten zu den ersten Gratulanten und würdigten in ihren Grußworten die Leistungen des Ortsbrandmeisters in den vergangenen Jahrzehnten. „Ihr seid eine große Stütze der Samtgemeindefeuerwehr!“, so der Gemeindebrandmeister über die Feuerwehr Garlstorf.
Norbert Petersen hatte zuvor neben dem Gemeinde- und Kreisbrandmeister auch Salzhausens Ordnungsamtsleiter Kai-Björn Wenk zur Versammlung begrüßt. Ganz besonders hob er in seiner Begrüßung aber die Kameraden hervor, die ihn in seiner langen Amtszeit begleitet und stets unterstützt haben.
In seinem Jahresbericht blickte er auf ein besonderes Jahr zurück. 2021 wurde die Feuerwehr Garlstorf 100 Jahre alt. Aufgrund der Pandemie konnte dieses Jubiläum jedoch leider nicht in würdigem Rahmen begangen werden. Der Kreisfeuerwehrtag, den die Garlstorfer Wehr gemeinsam mit der Nachbarwehr Gödenstorf/Oelstorf ausrichtete wurde auf die Delegiertentagung zusammengestrichen, die zudem nicht vor Ort sondern in der Schulsporthalle in Garstedt durchgeführt wurde.
Der Personalbestand der Wehr bietet keinen Anlass zur Sorge. Mit 61 Frauen und Männern in der Einsatzabteilung ist die Mitgliederzahl auch in Zeiten der Pandemie stabil geblieben. Auch die Jugendfeuerwehr ist mit 26 Mädchen und Jungen sehr gut aufgestellt. Die Ehren- und Altersabteilung besteht aus 16 Mitgliedern und 113 Garlstorfer unterstützen die Wehr finanziell.
Das Einsatzgeschehen bewegte sich im vergangenen Jahr ebenfalls auf normalem Niveau. Neben einigen Pkw-Bränden auf der Autobahn musste die Wehr gleich zweimal direkt an Wohnhäuser grenzende Unterstände löschen und konnte so Schlimmeres verhindern. Der Übungs- und Ausbildungsdienst war pandemiebedingt ebenfalls eingeschränkt. Trotzdem kamen insgesamt über 3100 Stunden hierfür zusammen. Sehr erfolgreich war auch wieder die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge, die die Wehr traditionell in jedem Jahr durchführt.
Jugendwartin Kimberly Kornack berichtete ebenfalls von großen Behinderungen des Jugendfeuerwehrdienstes durch die Pandemie. Nach vielen Onlinediensten konnte im Sommer der Dienstbetrieb in kleinen Gruppen wieder aufgenommen werden. Besonders freute sich die Jugendwartin, dass der Nachtmarsch anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Garlstorfer Jugendfeuerwehr erfolgreich durchgeführt werden konnte und großen Anklang bei den teilnehmenden Gruppen gefunden hat. Zurzeit wird der Jugendfeuerwehrdienst in drei getrennten Gruppen durchgeführt. Sie richtete ein großes Dankeschön an ihr Betreuerteam, das anstatt einem nun drei Dienste in der Woche durchführt. Sorgen bereitet auch die Kassenlage der Jugendfeuerwehr. Nach zwei Jahren ohne Möglichkeit durch Veranstaltungen Spenden einzuwerben, sei diese nun deutlich angespannt. Trotzdem werde man mit 20 Kindern im Sommer am Kreiszeltlager in Stelle teilnehmen können.
Bei den weiteren Wahlen zum Kommando wurde Nik Meyer einstimmig zum neuen Gruppenführer der 3.Gruppe gewählt. Er löst Mathias Wille ab, der nicht wieder zur Wahl angetreten war. Ortsbrandmeister Petersen verabschiedete ihn unter großem Applaus nach 38 Jahren mit einem Präsent aus dem Kommando der Wehr. Einstimmig im Amt bestätigt wurde Olaf Kuhn als Sicherheitsbeauftragter. Neue Kassenprüferin für die nächsten zwei Jahre ist Viola Falcke aus den Reihen der fördernden Mitglieder.
Kreisbrandmeister Bellmann überbrachte den Dank der Kreisfeuerwehr für die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages und bedauerte ebenfalls, dass das Jubiläum der Wehr nicht angemessen gefeiert werden konnte. Nach einem Rückblick auf das Geschehen auf Kreisebene freute er sich, einen verdienten Feuerwehrmann für seine Leistungen in der Feuerwehr ehren zu können. Er zeichnete den Hauptlöschmeister Thomas Wille mit dem niedersächsischen Feuerwehrehrenzeichen am Bande aus. Thomas Wille war lange Jahre Gruppenführer und hatte sich besonders beim Neubau des Feuerwehrhauses und der Restauration des alten „Sprüttenhus“ engagiert. Für 40 Jahre aktiven Dienst ehrte der Kreisbrandmeister anschließend Jochen Meyer, Norbert Petersen, Mathias Wille, Thomas Wille und Andreas Ziehn mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen.
Gemeindebrandmeister Jörn Petersen konnte abschließend noch einige Beförderungen aussprechen. Leistungsvergleichseinheitsführer Jörn Hofmann und Atemschutzwart Andreas Otte wurden zu Hauptfeuerwehrmännern befördert; Boris Werblow und Marcel Völker konnten nach Absolvierung der erforderlichen Lehrgänge den ersten Stern eines Oberfeuerwehrmannes entgegen nehmen. Auch der Nachwuchs der Wehr ist weiterhin gesichert. Daniel Hagelberg, Lina John, Jonathan Krause und Annalena Wille wurden nach bestandener Grundausbildung zu Feuerwehrfrauen bzw. –männern ernannt.
Ortsbrandmeister Petersen verabschiedete zum Ende der Versammlung seinen ehemaligen Stellvertreter Dieter Meyer mit einem Präsent in die Altersabteilung und forderte ihn zur Abgabe seines Feuerwehrhausschlüssels auf – um ihm anschließend unter großem Applaus der Anwesenden einen vergoldeten Schlüssel für das Gebäude zu überreichen.